Vom Konsument zum Prosument – Zielgruppen und Web 2.0
Die Entwicklung vom Konsumenten zum Prosumenten (produzierender Konsument) ist eine der wichtigsten Entwicklungen der jungen Geschichte. Welche Auswirkungen sie auf die Wahrnehmung unserer Zielgruppen hat und worauf gerade die Fachpressearbeit und die B2B-Branche achten sollten, klärt mediaPResence im zweiten Teil der Reihe „Pressearbeit in Zeiten von Web 2.0 und Social Media“.
Bereits 1980 kündigte Alvin Toffler einen Paradigmenwechsel an, der sich heute verstärkt im sogenannten „Mit-mach-Netz“, dem Web 2.0, wiederfindet. Der bisher passive Konsument von Informationen wird zum aktiven Erzeuger von Inhalten. Ob in Blogs oder auf Social Media-Plattformen, Usergenerierter Content nimmt stetig zu und sollte nicht unterschätzt werden.
Der Wechsel vom Konsumenten zum Prosumenten beschreibt eine gesellschaftliche Wandlung. Konsumenten und damit die Kunden haben einen starken Drang nach individualisierten Produkten und Dienstleistungen, die ihre Anforderungen und Wünsche erfüllen. Damit wird das Web 2.0 zum Sprachrohr für Konsumenten-Interessen. Immer mehr werden Social Media-Plattformen und Blogs für Erfahrungsberichte und Meinungsaustausch genutzt. Unternehmen erhalten damit Feedback, ob positives oder negatives, ist von der Qualität der Leistung und der Kundenzufriedenheit abhängig.
Ein schwerer Gradmesser für viele Firmen, denn negatives Feedback aus dem Internet bedeutet oft auch einen Rückgang der Verkaufszahlen. Hier müssen Unternehmen proaktiv in Aktion treten und sich auf die neuen Wege des Web 2.0 einlassen. Und in der Tat haben viele Unternehmen, ob B2B oder B2C, die Entwicklungen schon lange in ihre Marketingstrategie eingebunden und verkaufen individuell zu gestaltende Geräte, on Demand abzurufende Software oder bieten frei kombinierbare Dienstleistungen.
Auswirkung auf die Kommunikation in der B2B-Branche
Texte, Videos und Bilder können jederzeit und von überall kommentiert oder eingestellt werden. Prosumenten produzieren täglich Unmengen an Informationen und Suchmaschinen machen den neuen Content schnell auffindbar. Glaubt man Experten, stehen wir aber noch am Anfang dieser Entwicklung und die Zukunft verspricht viel Neues. Dabei wird vor allem Printmedien für die Zukunft nur eine relativ geringe Relevanz vorausgesagt. „Meinungsmache“ scheint demzufolge ausschließlich dem Internet und dem Usergenerierten Content zugesprochen zu werden. An dieser Stelle müssen aber gerade die Fachpressearbeit und die B2B-Unternehmen beobachten. welche Entwicklungen sich abzeichnen. Denn, hier gelten andere Regeln.
Während es sich die B2C-Branche leisten kann, vorwiegend in Online-Veröffentlichungen und Werbung zu investieren, sollte die B2B-Branche klar zwischen den Kanälen differenzieren. Bisherige und zukünftige Entwicklungen werden auch in der B2B-Kommunikation Online-Aktivitäten und damit den direkten Austausch mit Kundenwünschen und Kundenkritik fordern. Dennoch baut die B2B-Branche stark auf Fachpressearbeit. Diese wird zwar durch die neuen Kanäle des Web 2.0 unterstützt, eine Print-Veröffentlichung in einem renommierten Fachmagazin behält aber nach wie vor einen höheren Stellenwert. Die Kommunikation über SocialMedia-Portale und andere Web 2.0-Kanäle wird eine professionelle Pressearbeit in den Printmedien nicht ersetzen. Vielmehr verschiebt sich die Bedeutung der Printmedien, sie erhalten eine andere Wertigkeit. Usergenerierter Content ist vergleichsweise schnell produziert und auch schnell ins Netz gestellt. Eine Printveröffentlichung hingegen bedeutet für den Leser häufig, dass der Inhalt eine allgemeine oder fachliche Relevanz hat und es damit ‚wert‘ ist, abgedruckt zu werden. Und gelesen zu werden. Die Kanäle des Web 2.0 und die Printmedien erfüllen jeweils ihre eine eigene Funktion. Beide sind wichtig und beide müssen anforderungsgerecht bedient werden.
All die Diskussionen um die Prosumenten und die richtige Ansprache des Kunden über das Web vernachlässigen oft eine der wichtigsten Zielgruppen: die Journalisten und Redakteure. Als wichtige Multiplikatoren entwickeln sie sich mit, recherchieren auch über das Web und informieren sich über Social Media-Plattformen, allerdings sollten zumindest die wesentlichen Informationen zielgruppengerecht aufbereitet und den Redaktionen zur Verfügung gestellt werden. Reine Social Media News Releases reichen nicht aus, Journalisten gehören nicht zu der Zielgruppe „Kunden“ und werden gerne über die traditionellen Wege angesprochen. Es lohnt sich, denn Fach-Zeitschriften haben derzeit noch immer höhere Trefferquoten unter den Fachlesern und die gilt es in der B2B-Branche letztendlich anzusprechen.
Alle Zielgruppen wollen angemessen angesprochen werden. Wie es funktioniert, erklärt Ihnen mediaPResence.
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